„ORDNUNG-SCHAFFEN“ MOTIVation
wenn die ganze Familie mitmacht!
Vorteile. Zunächst fördert dies unseren Teamgeist und stärkt unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Indem jeder seinen Beitrag leistet, entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft und des gemeinsamen Engagements für das Wohl unseres Haushalts. Darüber hinaus vermittelt das gemeinsame Erledigen von Haushaltsaufgaben uns wichtige Lebenskompetenzen und Verantwortung. Wir lernen frühzeitig, dass unsere Mitarbeit im Haushalt Teil unserer Verantwortung als Familienmitglieder ist. Wir entwickeln Fähigkeiten wie Organisation, Zeitmanagement und die Fähigkeit, Aufgaben eigenständig zu erledigen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Haushalt, sondern auch im späteren Leben von unschätzbarem Wert.
Ein weiterer Vorteil des gemeinsamen Erledigens von Haushaltsaufgaben ist die Zeitersparnis. Wenn wir alle zusammenarbeiten, um den Haushalt zu führen, können wir Aufgaben effizienter erledigen. Es entsteht eine Arbeitsteilung, bei der jeder seine Stärken und Fähigkeiten einbringen kann. Dadurch bleibt mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten und unser Miteinander als Familie. Nicht zuletzt fördert das gemeinsame Erledigen von Haushaltsaufgaben auch die Kommunikation und den Respekt innerhalb unserer Familie. Es bietet uns Gelegenheit zum Austausch, zur Zusammenarbeit und zur gegenseitigen Unterstützung. Indem wir unsere Verantwortung im Haushalt übernehmen, schärfen wir auch unser Verständnis für die Arbeit der anderen und stärken den Respekt für die individuellen Beiträge.
Delegiere EINE Aufgabe pro Familienmitglied
Oft lastet die gesamte Verantwortung für den Haushalt auf einer Person. Wir fragen uns, ob es gerechter und effizienter wäre, diese Aufgaben auf uns alle als Familienmitglieder zu verteilen. Doch wie können wir dies erfolgreich umsetzen?
Der erste Schritt beim Delegieren von Hausarbeiten besteht darin, eine Aufgabenliste zu erstellen. Setzen wir uns als Familie zusammen und erstellen wir eine Liste aller Aufgaben, die im Haushalt erledigt werden müssen. Das können Tätigkeiten wie Kochen, Putzen, Wäschewaschen oder Einkaufen sein. Schreiben wir neben jeder Aufgabe auf, wer dafür verantwortlich ist. Dabei ist es wichtig, dass wir die Aufgaben fair verteilen, basierend auf unseren Fähigkeiten und Verfügbarkeiten als Familienmitglieder. Zudem ist es ratsam, neue Methoden und Systeme zu nutzen, wenn möglich, wie beispielsweise einen Einkaufsservice in Anspruch zu nehmen.
Sprechen wir offen darüber, warum es wichtig ist, dass jeder von uns seinen Teil beiträgt. Klären wir unsere Erwartungen und die gewünschten Ergebnisse. Ermutigen wir uns auch dazu, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Eine offene und ehrliche Kommunikation hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und ein gemeinsames Verständnis für die Aufgabenverteilung zu schaffen. Wenn wir als Familie zusammenarbeiten, können wir die Haushaltsarbeit effizienter erledigen und gleichzeitig ein harmonisches und unterstützendes Umfeld schaffen.
Was zusammen angefangen wurde, wird zusammen beendet
Du kennst sicher diese Situation – du stehst seit 30 Minuten in der Küche, jeder ist mindestens schon einmal vorbeigekommen, um zu fragen „wann essen wir, ich bin hungrig“, auch wenn es immer um 18 Uhr gibt. Irgendwann, kurz vor 18 Uhr, kommst du in die Küche und fragst: „Kann ich noch etwas tun?“ – Ja, bitte decke den Tisch, der Rest ist ja schon fertig. Kaum hast du dein Besteck auf den Tisch gelegt, schmeißen sich alle auf das Essen, und nach 2 Minuten fragt der Erste: „Kann ich aufhören?“ Sobald alle fertig sind, rennen sie weg und haben noch etwas zu tun, während du noch 30 Minuten in der Küche stehst, um alles wieder aufzuräumen.
Mit der Regel, dass gemeinsames Essen gemeinsam fertig gemacht wird, hast du die Chance, nach dem Essen nicht alleine 30 Minuten da zu stehen, sondern vielleicht nur 10 Minuten. Jeder nimmt seinen Teller und räumt ihn in die Spülmaschine, und wenn die Maschine voll ist, wird sie erstmal ausgeräumt. Dann wird der Rest vom Tisch geräumt, Reste werden in Behälter gepackt, jemand wischen den Tisch feucht ab, und jemand wischen die Oberflächen in der Küche. Jemand spült die Sachen, die nicht in die Spülmaschine dürfen, und zack, fertig.
Bei dieser Methode können auch schon ganz kleine Kinder mithelfen.
Belohnungen für getane Arbeit
Die Idee, Kinder für das Erledigen von Haushaltsaufgaben zu „bezahlen“, ist eine Möglichkeit, um ihnen den Wert von Arbeit und Geld zu vermitteln. Es kann ihnen helfen, ein Verständnis für die Belohnung und den Wert ihrer Anstrengungen zu entwickeln. Es gibt jedoch verschiedene Ansichten zu diesem Thema, und es ist wichtig, die Vor- und Nachteile dieser Herangehensweise abzuwägen.
Vorteile:
Finanzielle Verantwortung: Indem du Kinder für ihre Haushaltsaufgaben bezahlst, lernen sie den Zusammenhang zwischen Arbeit und Einkommen kennen. Sie entwickeln ein Verständnis dafür, dass Geld verdient werden muss und dass ihre Bemühungen belohnt werden können.
Motivation und Anreiz: Die Aussicht auf eine finanzielle Belohnung kann Kinder dazu motivieren, ihre Aufgaben gewissenhaft und regelmäßig zu erledigen. Es kann ihnen ein Gefühl von Erfolg und Erfüllung vermitteln, wenn sie ihre Aufgaben erfolgreich abschließen und dafür bezahlt werden.
Lernmöglichkeit: Durch den Umgang mit Geld lernen Kinder wichtige Fähigkeiten im Bereich Finanzen, wie Budgetierung, Sparen und Priorisierung. Sie können lernen, mit ihrem Einkommen umzugehen und langfristig finanzielle Ziele zu setzen.
nachteile:
Erwartungshaltung: Wenn Kinder für Haushaltsaufgaben bezahlt werden, besteht die Gefahr, dass sie erwarten, für jede erledigte Aufgabe entlohnt zu werden. Dies könnte dazu führen, dass sie ihre Verantwortung im Haushalt nur noch gegen Bezahlung übernehmen und den eigentlichen Zweck des Teilens von Aufgaben innerhalb der Familie aus den Augen verlieren. Es ist wichtig, dass Kinder verstehen, dass Haushaltsaufgaben Teil ihrer Verantwortung als Familienmitglied sind und nicht ausschließlich eine bezahlte Tätigkeit.
Intrinsische Motivation: Indem Kinder für Haushaltsaufgaben bezahlt werden, besteht die Gefahr, dass ihre intrinsische Motivation – das innere Bedürfnis, etwas zu tun, weil es ihnen Freude bereitet oder weil sie es als richtig erachten – verringert wird. Wenn Kinder lernen, Aufgaben nur noch zu erledigen, um finanzielle Belohnungen zu erhalten, kann dies ihre intrinsische Motivation beeinträchtigen und ihre Fähigkeit, Verantwortung aus eigenem Antrieb und Verantwortungsbewusstsein zu übernehmen, einschränken.
Aufgabenverständnis: Es ist wichtig sicherzustellen, dass Kinder ein umfassendes Verständnis für Haushaltsaufgaben entwickeln. Sie sollten verstehen, dass das gemeinsame Erledigen von Aufgaben dazu dient, den Haushalt zu führen und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie zu stärken. Wenn Kinder nur darauf fokussiert sind, für ihre Arbeit entlohnt zu werden, können sie möglicherweise den eigentlichen Zweck der Aufgaben und ihre Bedeutung für das Familienleben nicht vollständig erfassen.
Wenn man sich dafür entscheidet, Kinder für Haushaltsaufgaben zu „bezahlen“, ist es empfehlenswert, klare Richtlinien und Erwartungen festzulegen. Es sollte auch betont werden, dass es sich um eine zusätzliche Belohnung handelt und nicht um eine Entlohnung für grundlegende Familienpflichten. Eine offene Kommunikation über die Werte und Ziele der Familie ist entscheidend, um eine ausgewogene Herangehensweise zu finden, die sowohl die finanzielle Verantwortung vermittelt als auch das Verständnis für die Bedeutung von Familienpflichten fördert.
Die Keks Methode
Das Aussprechen von Wertschätzung kann eine positive Wirkung haben und dich dazu motivieren, noch mehr Haushaltsaufgaben zu übernehmen. Indem ich meine Dankbarkeit und Anerkennung dir gegenüber ausdrücke, fühlst du dich wertgeschätzt und motiviert, weiterhin deinen Beitrag zu leisten. Ich kann meine Wertschätzung in Form von verbalen Anerkennungen, einem Dankeschön oder auch kleinen Belohnungen oder Gesten der Dankbarkeit ausdrücken.
Positives Feedback: Wertschätzung ist eine Form des positiven Feedbacks, das dein Selbstwertgefühl und dein Selbstvertrauen stärkt. Wenn du siehst, dass deine Bemühungen und Beiträge anerkannt werden, steigert dies dein Selbstwertgefühl und motiviert dich, weiterhin Verantwortung im Haushalt zu übernehmen.
Emotionale Bindung: Wertschätzung schafft eine positive emotionale Bindung innerhalb unserer Familie. Durch das Ausdrücken von Dankbarkeit und Anerkennung stärken wir das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Harmonie. Dies trägt dazu bei, dass wir uns wohlfühlen und motiviert sind, zum Wohl unserer Familie beizutragen.
Intrinsische Motivation: Wenn du erfährst, dass deine Beiträge wertgeschätzt werden, kann dies deine intrinsische Motivation steigern. Du erkennst den Wert deiner Arbeit und die positiven Auswirkungen, die sie auf unser Familienleben hat. Dies kann dazu führen, dass du dich aus eigenem Antrieb heraus für die Erledigung von Aufgaben engagierst.
Vorbildfunktion: Wenn ich oder andere Familienmitglieder aktiv Wertschätzung für deine Hilfe bei Haushaltsaufgaben zeigen, setzen wir ein positives Beispiel. Dies kann dazu führen, dass auch andere Familienmitglieder ihre Wertschätzung ausdrücken und ein unterstützendes Umfeld schaffen, in dem jeder motiviert ist, Verantwortung zu übernehmen.
Für mich gibt es noch einen Unterschied, wem ich die Wertschätzung entgegenbringe. Bei dir, meinem Kind, würde ich zum Beispiel sagen: „Ich bin sehr dankbar, dass du mitgemacht hast, weil es mir jetzt die Möglichkeit gibt, mit dir ein Buch zu lesen.“ Ich mache es für dich greifbar, was deine Unterstützung bringt und welche Auswirkungen sie hat.
Bei meinem Mann würde ich eher sagen: „Ich habe so ein Glück, dass ich nicht, wie alle meine Freundinnen erzählen, dir sagen muss, was du im Haushalt übernehmen kannst. Du räumst von alleine die Maschine ein. Das schätze ich sehr an dir.“ Damit zeige ich ihm, warum er für mich besonders ist, auf einer Ebene, die sonst selten erkannt wird. Glaub mir, das motiviert MEGA…
Es ist wichtig, die Wertschätzung regelmäßig und aufrichtig auszudrücken. Wenn sie als selbstverständlich angesehen wird oder nur gelegentlich ausgesprochen wird, kann ihre motivierende Wirkung abnehmen.
Mach so, als ob es ihre Idee wäre – nur mit älteren Kindern möglich
Damit die Familienmitglieder denken, ihre Unterstützung bei Haushaltsaufgaben sei ihre eigene Idee, erfordert Fingerspitzengefühl und eine geschickte Herangehensweise. Hier sind einige Strategien, die Ihnen dabei helfen können.
Schaffe Bewusstsein für den Bedarf: Stelle den Bedarf an Unterstützung bei Haushaltsaufgaben deutlich dar. Du kannst eine Familienkonferenz einberufen und erklären, dass du zu wenig Zeit für bestimmte Aufgaben hast und bisher keine Lösung gefunden hast. Frage dann, ob jemand eine Lösung hat.
Frage nach Ideen und Meinungen: Stelle offene Fragen und bitte deine Familienmitglieder um ihre Meinung und Ideen zur Aufgabenteilung im Haushalt. Dadurch fühlen sie sich eingebunden und haben das Gefühl, dass sie einen Beitrag leisten können. Höre aktiv zu und zeige Interesse an ihren Vorschlägen.
Loben und ermutige: Wenn Familienmitglieder sich freiwillig anbieten, Aufgaben zu übernehmen, lobe und ermutige sie. Zeige deine Wertschätzung und erkenne ihre Initiative an. Dies verstärkt ihr Engagement und ihre Bereitschaft, auch in Zukunft Verantwortung zu übernehmen.
Teile Verantwortung: Biete deinen Familienmitgliedern an, ihre bevorzugten Aufgaben zu übernehmen, um ihre individuellen Fähigkeiten und Vorlieben einzubeziehen. Dies gibt ihnen das Gefühl von Autonomie und Eigenverantwortung.
Vermeide Druck und Zwang: Versuche keinen Druck aufzubauen oder deine Familienmitglieder zu zwingen, Haushaltsaufgaben zu übernehmen. Wenn sie das Gefühl haben, dass es ihre eigene Entscheidung war, werden sie eher motiviert und engagiert sein. Lasse Raum für Freiwilligkeit und Selbstbestimmung.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Familienmitglieder sofort begeistert sein werden, Haushaltsaufgaben zu übernehmen. Sei geduldig und einfühlsam. Mit der Zeit und einer positiven Einstellung kannst du jedoch dazu beitragen, dass sie ihre Unterstützung als ihre eigene Idee betrachten und Verantwortung im Haushalt übernehmen.
Rückblick: Nach ein paar Wochen ist es wichtig zu überprüfen, ob die Aufgaben tatsächlich passen. Ich hatte selbst diese Problematik. Das Waschen, Aufhängen und in den Trockner geben der Wäsche fühlte sich jedes Mal wie ein enormer Berg an, den mein Mann nicht verstehen konnte. Deshalb haben wir die Aufgaben getauscht. Er wäscht jetzt die Wäsche und ich räume die Spülmaschine aus.
Natürlich ist es wichtig, diese Techniken dem Alter der Familienmitglieder anzupassen.
Ich bin gespannt, was ihr berichtet.
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